Der „Belmondo des Ostens“ zu Gast in der Brennessel
Gelungene Fortführung unserer Veranstaltungsreihe „So nah – So fern“ in unserem Programmkino „Brennessel“. Trotz besten Wetters haben zahlreiche Kinobesucher die Chance genutzt, sich den Film „Die Legende von Paul und Paula“ anzuschauen und den Hauptdarsteller, Winfried Glatzeder, mit Fragen zu löchern. „Für so ein Publikum macht es Spaß, solche Sonderangebote zu machen“, freut sich Alfred Speiser.
Nach einer kurzen Filmdiskussion, bei der das Publikum die Chance hatte, Fragen (nicht nur) zum Film zu stellen, schweifte Glatzeder eine Stunde durch sein Leben zwischen Leinwand und Bühne, zwischen Ost und West.
Aufgewachsen bei seiner Großmutter, gab deren beste Freundin den für ihn ausschlaggebenden Impuls sich der Schauspielerei zuzuwenden, kassierte sie doch für einen Rülpser ins Mikrofon schon 100 DDR-Mark, wohingegen der junge Glatzeder nur ein Taschengeld von 20 Pfennig die Woche bekam. In den 1970er Jahren gelang ihm dann der schauspielerische Durchbruch mit Filmen wie „Die Legende von Paul und Paula“ oder „Zeit der Störche“. Nach Rollen im Tatort und seiner Teilnahme im Dschungelcamp ist Glatzeder aktuell auf Netflix in der zweiten Staffel des deutschen Serienerfolgs „Dark“ zu sehen.
Beendet wurde die Lesung über sein Leben, wie das Leben selbst, mit seiner fiktiven Beerdigung, die er schon jetzt geplant hat. Aufgebahrt in einem Sarg vor dem heimischen Kamin wird er nach all der Lobhudelei der Angehörigen, die man zu Lebzeiten nie zu hören bekommt, den Leichenschmaus aus dem Sarg heraus eröffnen.
Mehr über Winfried Glatzeder erfahren Sie in seine Autobiographie „Paul und ich“, in der er authentisch und amüsant sein Leben Revue passieren lässt.