Iris Berben: „Gehen Sie ins Kino!“
Mit einem eindrucksvollen Event haben wir am Wochenende die neue „Blaugelbe Brennessel“ an die Schauspielerin Iris Berben verliehen. Berben erhielt den Preis aus den Händen von Hemsbachs Bürgermeister Jürgen Kirchner: „Man kennt und schätzt sie als leidenschaftliche und außergewöhnliche Schauspielerin“, sagte er in seiner Laudatio. Dabei sei es gerade jetzt auch so wichtig, so Kirchner, dass Prominente aufstünden und Rechtspopulisten und Neonazis die Stirn böten. „Es darf nicht sein, dass man wieder Angst haben muss. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen“, sagte er.
Iris Berben für viele ein Vorbild
Der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose, betonte in seiner Rede, dass Iris Berben für viele Menschen ein Vorbild sei. Am Jahrestag der Reichspogromnacht erinnerte Rose daran, dass Berben bereits 2002 den Leo-Baeck-Preis erhalten habe für ihr aktives Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus.
Ein Appell für das Arthouse-Kino
Die Blaugelbe Brennessel wurde übrigens bereits zum 4. Mal verliehen. Die 74-jährige Berben erhielt die Auszeichnung nach der Weinheimer Krimi-Autorin Ingrid Noll, dem Berlinale-Chef Dieter Kosslick und Regisseur Michael Verhoeven, der im vergangenen Jahr verstorben ist.
In einem Interview mit dem SWR vor der Verleihung betonte Iris Berben wie wichtig es sei, Arthouse-Kinos wie die Brennessel zu unterstützen.
„Es ist das Tollste, was mir nach über 40 Jahren Kino passiert ist: Eine der schillerndsten Figuren des deutschen Schauspiels begrüßen zu können“, freute sich Kinochef Alfred Speiser über den Besuch von Iris Berben. Sie sei eine Frau, die die Kraft habe, Ideen nicht nur vorzutragen, sondern zu leben. In ihren Dankesworten unterstrich Iris Berben, wie wichtig es sei, gerade die kleineren Arthouse-Kinos auf dem Land weiter zu unterstützten. „Gehen Sie ins Kino!“ rief sie dem Publikum unter Beifall zu.